Konzeption
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8. Ziele unserer pädagogischen Arbeit8.1. Basiskompetenzen
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Personale Kompetenz Dazu gehören z.B.
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Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext Dazu gehören z.B.
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Lernmethodische Kompetenz Dazu gehören z.B.
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Die Kinder kommen mit verschiedenen Lebenserfahrungen, die sie in ihrem Umfeld gemacht haben in unsere Kindertagesstätte. Jedes Kind besitzt unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten. Es ist individuell in der Art, wie es mit seinen Sinnen die Umwelt wahrnimmt. Wir nehmen es in seiner gesamten Persönlichkeit an. Im Mittelpunkt steht das Kind mit seinen Bedürfnissen, Stärken und Lerninteressen. Jedes Kind schreitet mit seiner Persönlichkeitsentwicklung unterschiedlich voran.
Als gesetzliche Grundlage richtet sich unsere pädagogische Arbeit nach den Bayerischen Bildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) und dem Sozialen Gesetzbuch (SGB VIII §22). Unsere Orientierungs- und Handlungsgrundlage ist der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung. Wir fördern und beteiligen die Kinder in Ihrer Bildung und Erziehung, entsprechend ihres Entwicklungsstandes. Beteiligung bedeutet Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung. Die Fachkräfte und Eltern sind gleichermaßen an dieser Entwicklung beteiligt und wirken partnerschaftlich zusammen.
Diesen Auftrag setzten wir durch Kind orientiertes Arbeiten um.
Im Mittelpunkt steht das Kind als eine von Anfang an mitgestaltende Persönlichkeit.
Was du mir sagst vergesse ich.
Wenn du es mir zeigst,
so kann ich es mir merken.
Lässt du mich mitmachen,
dann behalte ich es für immer.
Kind orientiertes Arbeiten beinhaltet:
Kind orientiertes Arbeiten möchte:
- Lebensereignisse und erlebte Situationen, die die Kinder beschäftigen,
nacherleben (auf emotionaler Ebene)
verstehen (auf der kognitiven Ebene)
aufarbeiten bzw. verändern (Handlungsebene)
- Entwicklungsstand, individuelle Erfahrungen und Erlebnisse eines jeden Kindes berücksichtigen.
Ziel ist es das Kind in seiner Persönlichkeit zu stärken, damit es sein gegenwärtiges und zukünftiges Leben verstehen und bewältigen kann.
Kinder beobachten – Entwicklung dokumentieren
Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung, des Lernens und des Verhaltens von Kindern bilden eine wesentliche Grundlage für die Arbeit von pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen. Sie geben Einblick in Entwicklung, Interessen und Bildungsprozesse. Sie sind hilfreich um die Qualität von pädagogischen Angeboten festzustellen und weiterzuentwickeln. Sie intensivieren den Austausch und die Kooperation mit Fachdiensten und Schulen.
Unsere Beobachtungen und Dokumentationen sind breit angelegt (freie Beobachtung, Beobachtungsbögen). Sie geben Einblick in die wesentlichen Lern- und Entwicklungsprozesse eines Kindes und geben Impulse für das Gespräch mit Kindern, um Entstehungsprozesse einzuleiten und zu erzielen. Diese beziehen sich auf die verschiedenen im Bildungs- und Erziehungsplan aufgeführten Basiskompetenzen (siehe Punkt 8.1.) und Lernbereichen (siehe Punkt 8.3. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit).
Das Staatsinstitut für Frühpädagogik entwickelte verschiedene Beobachtungsbögen die wir, gesetzlich vorgeschrieben, für jedes Kind umsetzen müssen:
- Perik – Positive Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag
- Seldak – Sprachentwicklung und Literacy bei deutschsprachig aufwachsenden Kindern
- Sismik – Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kitas
Besonderes Gewicht hat:
Um diese Beobachtungsbögen umfassend ausfüllen zu können, finden in jeder Gruppe zwei Beobachtungswochen statt.
Diese daraus gewonnenen Daten erleichtern es uns die Perspektiven des Kindes, sein Verhalten und Erleben besser zu verstehen. Sie bieten eine fundierte Grundlage, um jedes Kind entwicklungsspezifisch zu fördern und um Eltern kompetent entgegenzutreten.
Staunen ist der erste Schritt
zur Erkenntnis.
Pasteur
Projektarbeit hat in unserer pädagogischen Arbeit mit den Kindern große Bedeutung. Die Kinder machen im Projektverlauf für ihre Gesamtentwicklung wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse und können bereits erworbenes Wissen einbringen. In diesem Prozess findet die Erweiterung kognitiver, emotionaler, motorischer und sozialer Kompetenzen statt.
Was ist ein Projekt?
Als Projekt bezeichnet man ein längerfristiges, konkretes Vorhaben, das ein Thema über einen längeren Zeitraum intensiv behandelt.
Das Projektthema wird in der Kinderkonferenz festgelegt (siehe Punkt 8.3.3.) Gemeinsam mit den Kindern wird dieses über einen gewissen Zeitraum sehr intensiv vorbereitet, erarbeitet und reflektiert. Es können die unterschiedlichsten Themen aus dem Lebensbereich der Kinder und ihres Umfeldes behandelt werden z.B. Familie, Natur, Technik, Lebensfragen.
Sie können aus Situationen entstehen die für die Kinder momentan bedeutsam, aktuell oder von besonderem Interesse sind.
Projektthemen entstehen auch durch das Beobachten der Kindergruppe. Was braucht die Gruppe? Z.B. Konfliktbewältigung, Andersartigkeit (Hautfarbe, Behinderung etc.).
Ablauf eines Projekts:
Ein pädagogisches Ziel der Projektarbeit ist die Öffnung der Kindertagesstätte zu ihrem Umfeld. Vernetzung und Öffnung zum Gemeinwesen bedeutet, dass die Kinder mit den Erzieher/innen bei der Projektplanung und -durchführung Eltern und andere Erwachsene ausfindig machen und einbinden, die entsprechende Kontakte zu Fachleuten vermitteln. Diese werden bei den Kindern zu Vorbildern, ein „lebensnahes Lernen“ beginnt. Projektarbeit beinhaltet eine Form der Eltern(mit)arbeit und somit nehmen sie Einsicht in die pädagogische Arbeit.
Der fortwährende Wechsel von Besichtigungen, Gesprächen, Rollenspielen, Mal- und Bastelaktivitäten, Experimenten, Bildern usw. (siehe 8.3. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit) führt bei den Kindern zu einem immer tiefer gehenden Eindringen und Auseinandersetzen mit der Thematik. Ein spiralförmiges - aufbauendes Lernen findet statt.
Gruppeninterne Projekte am Vormittag in der Stammgruppe:
Beispiele:
Projekte, die sich jährlich wiederholen:
Gruppenübergreifende Projekte am Nachmittag:
Beispiele:
Die Themen der Projekte am Nachmittag werden vom pädagogischen Personal ausgewählt (altersspezifisch, was brauchen die Kinder) und bei einer Kinderkonferenz den Kindern vorgestellt. Die Kinder wählen eigenständig ein Projekt ihrer Wahl aus. Sie haben auch die Möglichkeit es abzulehnen und in dieser Zeit in der Gruppe zu spielen. (siehe Punkt 9.).
Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, ein Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren.
Maria Montessori
Neben dem Erwerb von Wissen und der Förderung von Allgemeinbildung, ist die Fähigkeit zu lernen oder das „Lernen wie man lernt“, gezielt zu fördern und ein weiterer Schwerpunkt.
Wissen kompetent nutzen zu können hängt nicht von erworbenen Wissensinhalten ab, sondern vor allem in der Art und Weise, wie man Wissen erworben hat.
Die Vermittlung und Förderung dieser Kompetenzen sind für erfolgreiches Lernen unerlässlich. Um dem Kind bis zum Schuleintritt diese Kompetenzen zu verinnerlichen, findet in unserer Kindestagesstätte Wissensvermittlung von Anfang an, in ganzheitlichen Lernangeboten (siehe Punkt 8.3.2. Projektarbeit) statt. Sie beinhaltet die Entfaltung aller Sinne, Erfahrungen der Lebensumwelt und Selbsterfahrung in sozialen Bezügen.
Vermittlung von Wissen sollte
Praxisbeispiele:
Wochenplan:
Mit den Kindern führen wir einen Wochenplan und hängen ihn im Garderobenbereich gut sichtbar für die Eltern auf. Jeden Tag schreiben wir auf, was wir alles getan und gelernt haben. Hierbei werden mit den Kindern gemeinsam Lernprozesse reflektiert, damit die Kinder über das Lernen sprechen, nachdenken und wiederholen. Die Kinder können den Plan je nach Lust und Kreativität verschönern und auf Wunsch werden aktuelle Lieder und Gedichte mit ausgehängt.
Kinderkonferenz:
Damit unsere Kinder selbständig und verantwortungsfähig werden und mit schwierigen Situationen umgehen können, müssen Kinder in ihrem sozialen Umfeld (Gruppe, Elternhaus) selbsttätig agieren können und an für sie wichtigen Situationen und Fragen beteiligt werden. Die Kinderkonferenzen sind eine pädagogisch bedeutsame Form der Beteiligung von Kindern und erlebte Demokratie.
Kinderkonferenz heißt:
Eine Kinderkonferenz wird einberufen, daran nimmt die Gruppe, Kleingruppe teil. Sie findet spontan oder regelmäßig statt, nicht länger als 20 Minuten. Sie findet in einem eigenen „Raum“ statt. Kinder und Personal sind gleichberechtigt, die Gesprächsführung wechselt, Gesprächsregeln sind dabei wichtig (Redekugel, Sprechstein), diese werden gemeinsam ausgemacht. Inhalte können von allen eingebracht werden. Ergebnisse werden kindgemäß dokumentiert. Konferenzen werden geöffnet und geschlossen, es wird gemeinsam verabredet, was jeweils verhandelt wird.
Aufgaben:
Die Kinder lernen es unterschiedliche Aufgaben zu übernehmen und diese selbständig zu erfüllen.
Konflikte: >siehe Punkt 8.3.4
Veranschaulichung „Lernen wie man lernt“ an einem Projektbeispiel:
Wir erleben den Herbst – Luft und Wind
Verlauf eines Projekts:
Themenfindung:
Es ist Herbst die Kinder interessieren sich für diese Jahreszeit und deren Naturveränderungen.
Projektablauf |
Lernprozess der Kinder |
Gespräch: Thema „Herbst“ |
eigene Erfahrungen der Kinder |
Eingrenzung des Themas „Wind-Luft“ |
Mitverantwortung der Kinder |
Kinderkonferenz einberufen über weiteren Projektverlauf |
Erworbenes Wissen anwenden |
Projektskizze: (Brainstorming) |
Ideen wiederholen, formulieren, festhalten |
Vorbereitung des Projekts: |
Handlungsorientiert, Selbsttätigkeit |
Durchführung des Projekts: |
Aktives Handeln, neue Informationen, neue Erkenntnisse sammeln, Antworten finden, Zusammenhalt, Verantwortung |
Gespräch: Erlebnisspaziergang |
Austausch von Informationen, Erkenntnissen, |
Bildbetrachtung: Wind-Sturm |
Aufarbeiten des Erlebten, neues Wissen vermittelt |
Gespräch: |
Anregung zum Denken über Sinn und Zweck, |
Experimente: Luft-Wind |
Erforschen, Erleben, Nachdenken, Ausprobieren, bereits gemachtes Wissen übertragen können |
Wir gestalten ein Windmobile (im Freien) und beobachten |
Erworbenes Wissen vertiefen |
Gespräch: |
Ideen vortragen, Kompromiss eingehen. Problemorientiert, Gedanken machen, bereits erworbenes Wissen äußern (z.B. der Drachen muss leicht sein, dicht sein usw.) |
Basteln: Drachen |
Lernen Sinn und Zweck kennen |
Naturerlebnis: Drachen steigen lassen |
Erfahrungen machen (fliegt der Drachen ohne Wind?) |
Die Kinder entwickeln das Projekt weiter |
Kreativität und Einfälle der Kinder |
Wir geben den Kindern Zeit, Raum und Material, damit sie ihre Ideen und Vorstellungen weiterentwickeln können. Zeit um Projekte ausführlich und ausdauernd zu erarbeiten. Raum und Material für eine breite Palette von Ausdrucksmöglichkeiten des Kindes wie Sprache, Bewegung, Musik, Tanz, künstlerische Gestaltung usw. (siehe Themenbezogene Bildungs- und Erziehungsbereiche und Basiskompetenzen).
Ihr Kind wächst in der Kindertagesstätte in einer Gruppe auf. In der Gemeinschaft mit anderen vollzieht sich ein Prozess, auch Sozialisation genannt. Ihr Kind nimmt in zunehmenden Maße selbständig an dem Umgang, den Gewohnheiten und Werten teil, die innerhalb einer Gemeinschaft gebräuchlich sind, bis es ganz dazu gehört. Die Sozialisation, die Angleichung an anderen Menschen, durchzieht alle anderen Entwicklungen. Mann kann sie nicht von anderen trennen z.B. die Entwicklung der Körperbeherrschung oder die Gewissensbildung.
Es lernt wie man Kontakte herstellen, aufrechterhalten und abbrechen kann.
Zur sozialen Entwicklung gehört auch die emotionale Entwicklung. Auf der einen Seite hat das Kind den Wunsch nach Zuwendung, Geborgenheit, Nähe und Vertrauen in der Beziehung zu Erwachsenen und Kindern, auf der anderen Seite das Streben nach Unabhängigkeit und Autonomie. Kinder stellen füreinander ein „soziales Übungsfeld“ dar, das es dem Kind ermöglicht soziale Kompetenzen (siehe Punkt 8.1.) zu erwerben und damit schrittweise immer unabhängiger von den Eltern zu werden. Wir Erzieherinnen wissen, dass das Sozialverhalten der Kinder in hohem Maße auch vom Erziehungsstil der Eltern beeinflusst wird, deswegen ist es uns wichtig, Hand in Hand mit den Eltern zusammen zu arbeiten und ihre Bemühungen zu unterstützen. Die Kinder lernen, dass zum sozialen Verhalten auch Einfühlungsvermögen gehört. Dieses gilt es bei Konflikten zu stärken, verschiedene Sichtweisen zu erkennen, damit die Kinder lernen friedlich miteinander umzugehen und Konflikte gewaltfrei zu lösen. Sie lernen dies einmal von der Vorbildfunktion der Erzieherinnen – wie sie mit Streitigkeiten umgehen, wie sie darauf reagieren, wie sie sie schlichten – und zum anderen durch tägliche Erfahrung im Umgang mit anderen Kindern. Soziale Fähigkeiten werden überwiegend durch spielerische Aktivitäten eingeübt, so dass das Spiel ein wesentliches Medium für Erfahrungen und Entwicklungen darstellt.
Die Literacy–Erziehung meint nicht nur die Lese- und Schreibkompetenz, sondern auch Text- und Sinnverständnis, die Lesefreude, die Vertrautheit mit Büchern und der Schriftsprache oder die Fähigkeit sich ausdrücken zu können, also zu lernen Sprache zu benutzen.
Eine wichtige Voraussetzung für schulisches Lernen, beruflichen Erfolg und für die Teilhabe am gesellschaftlichen – kulturellen Leben ist die Sprache.
Im Rahmen einer Teamfortbildung haben wir am Projekt: „Sprachberatung in Kindertageseinrichtungen“ teilgenommen.
Die Sprachförderung findet im Prinzip im pädagogischen Alltag durchgängig statt. Eltern, Großeltern und interessierte Personen können Lesepatenschaften übernehmen.
Eingebunden in die Projektarbeit (Kinderkonferenz, Gespräche usw.) und in Angeboten (Fingerspiele, Reime, Lieder, Bilderbücher usw.) erwirbt das Kind Freude am Sprechen und am Dialog. Es lernt aktiv zuzuhören und seine Gedanken und Gefühle differenziert mitzuteilen. Im Kontakt mit anderen Kindern und Erwachsenen schaffen wir eine sprachfördernde Atmosphäre, damit die Kinder mit Freude sprechen und kommunizieren.
Kinder lernen bei uns Sprache:
Für die Sprachförderung ist eine bewusste Literacy-Erziehung sehr wichtig. Dazu gehören:
Im letzten Kindergartenjahr nehmen unsere größeren Kindern an speziellen Angeboten zur Sprachförderung teil (siehe Punkt 10).
1 Jahr vor dem Schuleintritt startet für unsere Migrantenkinder und für Kinder, die zusätzliche Sprachförderung benötigen der Vorkurs Deutsch. Dieser wird in Zusammenarbeit Schule – Kindertagesstätte durchgeführt (siehe Punkt 10).
Bei Sprachauffälligkeiten der Kinder beraten und unterstützen wir die Eltern und empfehlen spezielle Fachkräfte (Kieferorthopäden/innen, Logopäden/innen, Hals-Nasen-Ohrenärzte/innen, mobile Frühförderung).
Für Vorschulkinder ist das lautgetreue Hören und Sprechen eine sehr wichtige Voraussetzung für das Erlernen des Lesens und Schreibens. Im letzten Kindergartenjahr bieten wir unseren Kindern das Würzburger Programm „Hören, Lauschen, Lernen“ an.
„Hören, Lauschen, Lernen“
Hierbei handelt es sich um ein Programm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schriftsprache. Das Würzburger Programm möchte die sprachliche (phonologische) Bewusstheit, eine sehr wichtige Voraussetzung zum problemlosen Lesen- und Schreiben lernen, fördern.
Es enthält Sprachspiele, die sich wie folgt unterteilen:
Lauschspiele: z.B. Geräusche lauschen, seinen Namen lauschen, Wörter die gleich klingen herausfinden, Flüsterspiele
Reime: z.B. Abzählreime, Kinderreime, freies Reimen, Bilderreime
Sätze und Wörter: z.B. Begriffsbildung was ist ein „Satz“, ein „Wort“, Umgang mit Sätzen und Wörtern, Beenden von Sätzen
Silben: z.B. Namen klatschen, rhythmisches Sprechen von Wörtern, Silben klatschen von Wörtern, Geschichten in Silbensprache.
Anlaut: (Endlaute): z.B. Apfel = „A“, Namenraten durch Ansprechen des ersten Lautes, Bildkarten, Tiere finden „F-uchs“, Finde den letzten Laut.
Phoneme (Laute): z.B. Hier werden Wörter in Silben getrennt B-a-ll = Ball, wir suchen in Wörtern nach dem „i“ - Giraffe, Ingrid, Welches Wort ist das längste?
Das Trainingsprogramm bietet vielfältige Übungen, durch die Vorschulkinder in spielerischer Weise lernen, die lautliche Struktur der gesprochenen Sprache zu erkennen. Dadurch wird den Kindern der nachfolgende Schriftspracherwerb in der Schule wesentlich erleichtert.
Das Programm beginnt mit Lauschspielen mit genauem Hinhören, fährt fort mit Reimübungen und führt dann die Einheiten Satz, Wort und Silbe ein. Schließlich wird der Anlaut und einzelne Laute im Wort bewusstgemacht. Das Trainingsprogramm umfasst einen Zeitraum von 20 Wochen und ist in täglichen Sitzungen von 10 Minuten in Kleingruppen mit Vorschulkindern durchzuführen.
Bei diesen Sprachspielen lernen die Kinder genaues Hinhören, den spielerischen Umgang mit Silben und sich auf die klanglichen Eigenheiten gesprochener Sprache zu konzentrieren.
Haltungsauffälligkeiten, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Schwächen und Bewegungs-beeinträchtigungen treten bei den Kindern immer häufiger auf. Bewegung ist im alltäglichen Kindergartenleben ein integrierter Bestandteil, sie wird fächerübergreifend eingesetzt d.h. Bewegung wird in der Projektarbeit und in angeleiteten Angeboten und im gesamten Tagesablauf bewusst eingesetzt. Die Kinder bewegen sich nicht, weil sie damit ihre Körperhaltung verbessern wollen, sondern für sie ist Bewegung Ausdruck von Lebensfreude. Durch Bewegung machen Kinder vielfältige Erfahrungen, die sich positiv auf ihre Entwicklung auswirken.
Bewegungsmöglichkeiten in unserer Kindertagesstätte:
IIm Mittelpunkt stehen psychomotorische Erfahrungen, das sich bewegende, handelnde Kind (Kind orientiert) mit seiner Erlebniswelt, seiner Kreativität und seinem Ausdrucksvermögen. Bei der Psychomotorik handelt es sich um ein ganzheitliches Konzept zur Entwicklungsförderung durch Bewegung. Körper– und Bewegungserfahrungen sind demnach auch immer Selbsterfahrung. So sagen körperliche Haltung oder die Art und Weise, wie man sich bewegt, einiges über den seelischen oder emotionalen Zustand aus. Auch bei Kindern ist dies so. Sie nehmen Sinneseindrücke mit dem ganzen Körper wahr, drücken ihre Gefühle in Bewegung aus, knüpfen Kontakte oder teilen Dinge mit, für die ihnen sonst die Worte fehlen. (Sie freuen sich bis in die Füße, spüren Traurigkeit im Bauch oder Angst in den Knien.)
Offene Bewegungsangebote
Unsere Eingangshallen, Flure, Turnraum und Räume stehen für Bewegung zur Verfügung. Hier können die Kinder aus einer Vielzahl von Bewegungsangeboten auswählen (Bewegungsfahrzeuge, psychomotorische Geräte, wie Rollbretter und Pedalo, Schwungtuch, Bälle, Kreisel, Hockeyspiel, Kegeln, Wurfspiel und Fangspiele). Die Kinder können ihre individuellen Bedürfnisse befriedigen. Hier hat das pädagogische Personal genügend Freiraum, ängstliche und leistungsschwächere Kinder zu unterstützen, ihnen Hilfen zu geben, damit sie positive Erfahrungen im Hinblick auf ihre Fähigkeiten machen.
Draußen Spielen, Waldtage – Waldwoche (siehe Punkt 9)
Bewegungsbaustelle (siehe Punkt 9)
Bewegungslandschaft
In der Turnhalle werden den Kindern Bewegungsmöglichkeiten durch aufgebaute (Groß)-Geräte und Turnmaterialien angeboten.
Angeleitete Bewegungsangebote
Einmal in der Woche findet in jeder Gruppe zu geplanten, regelmäßigen Bewegungszeiten eine „Turnstunde“ statt. Diese Form der Bewegungserziehung wird Kind orientiert durchgeführt, d.h., dass trotz der Vorplanung und Betreuung durch die Erzieherin innerhalb der Bewegungsstunden genügend Spielraum bleibt für situative Bedürfnisse der Kinder, für spontane Einfälle und Bewegungsideen.
Bewegungsspiele
Hier werden die Grundbewegungsformen wie Rennen, Laufen, Kriechen, Stützen, Hängen, Rollen, Wälzen, Hüpfen, Ziehen, Schieben erprobt und geübt und auch Gegensätze wie Entspannung und Bewegung. Die Muskulatur erhält dadurch vielfältige Entwicklungsreize, Über- und Unterforderung wird vermieden. Beispiele: Bewegungsgeschichten, Erlebnisturnen, Kreis-, Lauf-, Versteck-, Geschicklichkeits-, Gemeinschafts-, Partner- und Rollenspiele, Pantomime, Gedichte und Reime, Fingerspiele und Sinnesspiele.
Rhythmik
Rhythmik beinhaltet ganzheitliches Lernen durch Erfahren und Erleben. Sie ist eine Erziehungsmethode die sich der Mittel „Musik“ (Körperinstrumente, Orffinstrumente, Gesang, Melodien, Küchengeräte, Geräusche), „Sprache“ (rhythmisches Sprechen, Sprechverse) und „Bewegung“ (in Raum und Zeit, Körpererfahrung) bedient. Das Experimentieren, Erforschen, Gestalten und das Spielen mit Materialien (Seil, Steine, Tücher usw.) gestalten diesen Erziehungsbereich überaus lebendig. Rhythmik lebt von Gegensätzen, Spannung und Entspannung, Bewegungs- und Ruhephasen wechseln sich ab. Die Rhythmikaufgaben werden in Spielformen angeboten. Sie bieten Erfahrungen in der Sensomotorik.
Tanz, Musik und Bewegung
Beobachtet man Kinder so fällt auf, dass sie sich gerne spontan zur Musik, zu Liedern und zu Rhythmen bewegen. Musik und rhythmische Begleitung fordern ein Kind zu spontaner Bewegung auf. Es wippt mit dem Körper, stampft mit den Fuß, es lässt sich durch Rhythmus leiten und bewegt seinen Körper. Musik fördert motorische, kognitive und emotionale Bewegung heraus.
Diese werden Kind orientiert verpackt und übermittelt in:
Bewegung und Entspannung
Kinder brauchen Bewegung und Entspannung. Ruhe und Stilleübungen nach einer Bewegungsübung ermöglichen dem Kind ein „in sich Hineinkuscheln und Hineinfühlen“. Es nimmt dadurch sich selber und Signale des Körpers z.B. Atmung, Herzklopfen, seine Gefühle und Gedanken besser wahr und lernt sich dadurch besser kennen. Es übt hierbei den Wechsel zwischen „Außen“ und „Innen“ d.h. seine Aufmerksamkeit von den Eindrücken der Außenwelt wird auf seine innere Bilderwelt gelenkt. Durch diese „Umschaltfähigkeit“ zwischen Wachen und Schlafen, Bewegung und Ruhe lernt das Kind den Anforderungen von außen, eigene innere Kräfte entgegenzusetzen. Entspannungsübungen sind Erholung für die Seele, für das körperliche und psychische Wohlbefinden.
Entspannungsübungen, Entspannungsgeschichten mit meditativer Musik, Atemübungen, Yoga, Mandalas, Malen nach Musik, Tai-Chi, Eutonie, Partnerübungen, Sinnesspiele sind hier die bekanntesten Mittel.
Projekt – Bewegte Kita
Da uns die Bewegung im Tagesablauf sehr wichtig ist, beschlossen wir 2018 in Zusammenarbeit mit der Hochschule Coburg am Projekt – Queb 2 – „Qualität entwickeln mit und durch Bewegung“ teilzunehmen. Ziel des Projektes ist – Bewegungsmöglichkeiten zu erweitern und verstärkt anzubieten.
Die Teilnahme am Projekt ist für uns sehr positiv zu bewerten. Die aktive Auseinandersetzung mit diesem Thema hat in unserem Team, mit den Kindern und den Eltern, viele Diskussionen angeregt und eine Weiterentwicklung bewirkt.
Nach einem umfangreichen Kita-Check haben wir folgende Ziele festgelegt:
Nicht nur die erarbeiteten Ziele, sondern viele weitere Überlegungen sind umgesetzt worden:
Im Januar 2020 erhielten wir die Zertifizierung – Bewegte Kita.
Auch in Zukunft wird Bewegung in unserer pädagogischen Arbeit einen wichtigen Stellenwert einnehmen und ein stetiger Prozess der Weiterentwicklung sein.
Die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder liegt uns sehr am Herzen. Gesundheit definiert sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) so: Gesundheit ist ein Zustand des körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Ein guter Gesundheitszustand ist ein wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität und maßgebend für die gesamte Entwicklung des Kindes.
Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu verleihen vermag
Wilhelm v. Humboldt
Die Kinder entwickeln in den ersten Lebensjahren eine grundlegende Einstellung und Gewohnheit für gesundes und ungesundes Verhalten. Gesundheitsförderung geht weit über die gesunde Ernährung hinaus, sie beinhaltet nicht nur gesundheitsspezifische Kompetenzen, sondern Basiskompetenzen (siehe 8.1. Basiskompetenzen), die Förderung von Lebenskompetenzen z.B. Selbstwahrnehmung, Einfühlungsvermögen, Umgang mit Stress und negativen Emotionen, Kommunikation, kritisch- kreatives Denken und Problemlösungen.
Auf dem Gesundheitskreis sieht man auf einem Blick die acht Bereiche die zum Gesundsein und Wohlbefinden gehören.
In unserer Konzeption findet man die Bedeutung dieser Bereiche für unsere Kinder unter folgenden Punkten genauer beschrieben.
Gesunde Ernährung in unserer Kindertagesstätte
Wie führen wir die Kinder an bewusste Ernährung heran
Ernährungsprojekt: „Tiger Kids“ – AOK
beinhaltet:
Natürlich spielt bei der Ernährung unserer Kinder auch die Zahngesundheit eine große Rolle, die Kinder erleben und erfahren bei einem Besuch einer Zahnarzthelferin, was alles dazugehört, damit die Zähne gesund bleiben.
Bei der Auseinandersetzung mit Mathematik, Naturwissenschaften und Technik ist es nicht das Ziel, spezifische Fertigkeiten zu erlernen, sondern es soll die Erfahrung gemacht werden, dass durch Beobachten, Vergleichen und Messen Aufgaben gelöst und gesetzte Ziele erreicht werden können.
Täglich entdecken Kinder Neues, das zum Ausprobieren und Erforschen anregt. Die Kinder stellen uns Fragen über Zusammenhänge (Warum - Fragen), Wirkungsbereiche und sichtbare Veränderungen in ihrer Umwelt. Durch das Entdecken, Erkunden und Wahrnehmen werden die Neugier und das Interesse der Kinder für die unbelebte (z.B. Magnetismus) und belebte Natur (z.B. Entwicklung einer Tulpe aus einer Zwiebel), geweckt. Mit allen Sinnen werden die Experimente wahrgenommen. Man sieht das Licht, ertastet den Zustand des Wassers (Eis, Schnee), riecht den Rauch von Verbranntem, hört den Schall.
Naturwissenschaftliche und technische Experimente leisten einen wesentlichen Beitrag, den persönlichen Bezug der Kinder zu ihrer Umwelt zu festigen und zu erhöhen.
Beispiel: Heiß und Kalt
Das Kind setzt sich mit den Experimenten aktiv auseinander. Es erforscht seine Umwelt. Angebote werden in der Projektarbeit attraktiv und lebensnah gestaltet. Gezielte und aktive Einbeziehung der Eltern mit entsprechendem Fachwissen. Die Besichtigung von Einrichtungen und Betrieben (z.B. Kläranlage), den Besuch von Museen zu Natur und Technik erweitern den Wissensstand und wecken Interesse.
Lerninhalte von Experimenten
das Kind:
Kinder haben ein natürliches Interesse an Zahlen und an der Mathematik. Wir wecken dieses frühe Interesse und fördern entsprechende Begabungen. Auch hier ist es wichtig, dass es beim Lernen zu Handlungen kommt. Wird Lernen mit aktiven Handlungen (siehe 8.3.3. Lernen wie man lernt) verknüpft, werden die Lerninhalte im Gehirn gespeichert. Die abstrakte Welt der Mathematik gestalten wir für die Kinder anschaulich (Materialien, Formen, Spiele usw.) und sinnlich (Formen tasten, Mengen von Kastanien, Reihenbildung mit Stäbchen usw.).
Zahlen begegnen den Kindern immer wieder, sie lernen spielerisch das Zählen im Alltag wie z.B. Tischspiele, Fingerspiele, Abzählverse, Treppenstufen zählen, Anzahl der Kinder zählen, Kuchen aufteilen.
In der Kindertagesstätte fördern wir mathematisches Können und den Mengen-, Ziffern-, und Zahlenbegriff durch sinnliche Erfahrungen mit mathematischen Inhalten.
Raumlage/Raumorientierung:
Mengenvorstellungen / Mengenerfassung:
Entwicklung von Formverständnis:
Kennen lernen von Gewichten und Längen:
Zeit erfahren und wahrnehmen:
Verbale/akustische (sehen/hören) Fähigkeiten:
Fähigkeiten der Reihenbildung:
„Montessorimaterialien“
Was Maria Montessori (1870-1952) bereits Anfang des letzten Jahrhunderts entdeckte und beschrieb, belegen ganz aktuell die modernen Wissenschaften wie die Neurobiologie, die Gehirnforschung und die Lern- und Entwicklungspsychologie: Kinder entwickeln sich in aufeinander aufbauenden Phasen, über sinnliche Wahrnehmung und selbständigen Handeln. So können sich im Gehirn die notwendigen Synapsen (Schaltstellen) bilden, die wir Menschen beim Denken brauchen.
„Hilf mir es selbst zu Tun“
Maria Montessori
Wir verwenden Montessori – Materialien (auch selbst hergestellte), die das mathematische Verständnis fördern. Laut Maria Montessori ist „der menschliche Geist ein mathematischer Geist“.
Besonders durch die Arbeit mit Materialien, die unterschiedliche Sinne ansprechen, macht ein Kind Erfahrungen, die sein mathematisches Verständnis vorbereiten und fördern.
Beispiele:
„Entdeckungen im Zahlenland“ von Prof. Preiß
Im letzten Kindergartenjahr bieten wir für unsere Kinder ein Projekt zur mathematischen Bildung an. Es läuft ein ganzes Kindergartenjahr und findet einmal in der Woche statt.
Bei den Entdeckungen im Zahlenland wird die abstrakte mathematische Welt als ein den Sinnen zugängliches „Zahlenland“ gestaltet. Die Inhalte werden systematisch aus Wahrnehmung und Handeln aufgebaut und mit der Lebenswelt der Kinder verbunden.
Die Entdeckungen im Zahlenland sind zudem gut geeignet, rechenschwachen Kindern, einen neuen, erfolgreichen Zugang zu den Zahlen zu ermöglichen.
Der Aufbau des Zahlenbegriffs, wie es hier für die vorschulische Bildung verwendet wird, vollzieht sich im Rahmen von drei Erfahrungs- und Handlungsfeldern, im Zahlenhaus, auf dem Zahlenweg und in den Zahlenländern.
Im BEP heißt es: „Das Demokratieprinzip prägt das gesamte Bildungsgeschehen und trägt die Idee von „gelebter Alltagsdemokratie“ in sich. Es basiert auf einer Kultur der Begegnung, die demokratischen Grundsätzen folgt, und damit auf Partnerschaft und Kooperation. Wenn das Bildungsgeschehen eine soziale und kooperative Orientierung erfährt, vereint sich diese Kultur der Begegnung mit einer Kultur des Lernens, die auf das Wohlbefinden und die Engagiertheit aller Akteure setzt. Partnerschaft gründet auf Gegenseitigkeit, Gleichberechtigung und Wertschätzung. Sie bedeutet, sich respektvoll zu begegnen und als Partner zusammenzuwirken, denn jeder hat besondere Stärken und kann etwas einbringen. Partnerschaft erfordert angemessene Beteiligung an Entscheidungsprozessen in gemeinsamen Angelegenheiten mit dem Ziel ko-konstruktiver Aushandlung und Mitbestimmung. Beschwerde- und Streitkultur sowie eine Kultur der Konfliktlösung sind weitere Aspekte von Demokratie“.
Damit Kinder sich beteiligen und beschweren können, braucht es eine partizipative Haltung der Erzieherinnen, die Kindern das Recht zugestehen, ihre Meinung, Anliegen und Beschwerden zu äußern und zu vertreten.
Da Kinder ihre Anliegen je nach Alter nur teilweise sprachlich formulieren können, müssen die pädagogischen Fachkräfte die Kinder gut beobachten um ihre Bedürfnisse wahrnehmen und formulieren zu können. Kinder erleben so, dass ihre Äußerungen ernst genommen werden und dass sie etwas bewegen können.
Die Formen der Beteiligung/Beschwerde richten sich nach dem Alter der Kinder!
Möglichkeiten der Beteiligung/Beschwerde:
Wichtig: Im Vordergrund stehen die Gestaltung und Lösungsfindung, also der Prozess und die Erfahrung, die das Kind macht, nicht das Ergebnis!
Inklusion heißt für uns, dass wir allen Kindern gleichermaßen offenstehen, unabhängig davon, ob sie körperlich, psychisch oder geistig beeinträchtigt sind, ob sie hochbegabt sind, ob sie einer anderen Kultur oder Religion angehören oder sonstige Besonderheiten aufweisen.
Das bedeutet für uns: